GROßE Gesellschaftsreise 2018
Am 7.6. stand die mit großer Vorfreude erwartete jährliche Gesellschaftsreise der GROßE an. In diesem Jahr ging es von Düsseldorf nach Bilbao und dann per Bus zum eigentlichen Ziel der Reise nach San Sebastián. San Sebastián liegt im äußersten Norden der Iberischen Halbinsel an der Bucht La Concha. Dies bedeutet Muschel, was sich ganz einfach anhand der Form der Halbinsel erklärt.
Wer bisher in Spanien vor allem die Mallorca, Barcelona und Mallaga kennt, der staunte beim Anflug auf Bilbao sehr stark. Die Landschaft und Bebauung außerhalb des Zentrums von Bilbao erinnerte viel stärker an das Allgäu, als alles andere was man sonst von Spanien kennt. Eine hügelige Landschaft mit satten grünen Wiesen und Wäldern und daneben einzelne Berge kennt der typische Spanien Urlauber eigentlich nicht.
Nach der Landung wartete der Reisebus direkt vor dem Terminal und mit ca. 1,5h Reisezeit ging es nun nach San Sebastian. Auch hier bot sich immer wieder das Bild einer für Spanien ungewohnten Landschaft bis es an die Küste des Baskenlandes ging. Nach dem Check-In im Hotel Silken Amara Plaza trafen sich erst einmal alle 23 Mitreisenden zu einer Lagebesprechung.
Am späten Nachmittag fand die erste Erkundung der Stadt zu Fuß statt. Vom Hotel konnten wir entspannt in ca. 30 Minuten entlang des Flußes Urumea Itsasadarra in Richtung Altstadt laufen. Das Ufer wird von sehr vielen wunderschönen Altbauten gesäumt. Die Altstadt war schnell erreicht und durch zahlreiche schöne Gassen mit unzähligen Bars und Restaurants fanden wir den Weg zu einer kleinen Tapas Bar. Nur sollte man im Baskenland nie von Tapas sprechen, sondern von Pintxos. Der erste Test dieser kleinen Köstlichkeiten war hervorragend. Dazu versuchten wir den hier sehr verbreiteten Apfel Cidre (Baskisch: Sagardoa), der hier in hohem Bogen in das Glas eingefüllt wird. Dies erklärt sich damit, dass bei der Produktion des Cidre weder Zucker noch Kohlensäure zugesetzt wird. Durch die spezielle Art des Einschüttens wird der Cidre belüftet.
Nach einem schönen Nachmittag in der Altstadt ging es nun zum Abendessen in das Restaurant Xarma in Nähe des Stadtstrandes. Von außen war das Restaurant sehr unauffällig und wirkte wie eine der weit verbreiteten Bars. In der hinteren Ecke führte jedoch eine Treppe in einen sehr außergewöhnlich schön designtes Keller Restaurant. Der erste Eindruck sollte hier nicht täuschen. Die Qualität des Essens und der Service war auf einem Niveau, wie es in deutschen Städten schwer zu finden ist und mit dem identischen Preis-/Leistungsverhältnis überhaupt nicht zu bekommen ist. Nach einem sehr beindruckendem Abend im Restaurant ging der erste Tag in San Sebastián für die Meisten mit einem Spaziergang zurück zum Hotel dem Ende entgegen.
Am nächsten Morgen stand bereits um 9 Uhr das Treffen in der Altstadt an, um im Rahmen einer Stadtrundführung mehr über San Sebastián zu erfahren. Nach der Stadtrundführung hat uns unser neues Vorstandsmitglied Christoph Klose zu einem köstlichen Pintxos Mittagessen eingeladen.
Nach dem Mittagessen erfolgte erneut ein Spaziergang durch die Altstadt in Richtung dem Stadtstrand. Absolut außergewöhnlich ist die hohe Anzahl von sehr guten (aber gut bezahlbaren) Restaurants und Bars. Die hohe Qualität an Restaurants kommt u.A. durch die sehr gute Verfügbarkeit hochwertiger Lebensmittel und eine intensive Kochtraditon zustande. In San Sebastián existieren ca. 100 Kochvereine. In der Regel schließen sich damit Männer zu einem Kochverein zusammen und besitzen als Verein eine Profiküche mit angeschlossenen Gastraum. Hier wird entweder gemeinsam gekocht oder das Vereinsheim für eine private Feier eines Mitglieds genutzt. Wir hatten die Gelegenheit den Kochverein Aitzaki einmal persönlich kennenzulernen. Hier hat uns ein wortgewaltiger Friese, der seit langer Zeit in San Sebastián lebt, in die Vereinsrituale eingeführt.
Sehr schön ist auch die Lage an einem Fluß in unmittelbarer Lage zum Meer. Durch die Halbinsel in Muschelform ist ein sehr schöner Stadtstrand ohne Brandung vorhanden. Nur wenige Hundert Meter entfernt wartet der raue Atlantik auf die Freunde des Surfens. Den Nachmittag haben die Meisten genutzt um in Nähe des Meeres an einer schönen Bar den Sonnentag zu genießen.
Am Abend stand nun ein Abendessen in einem Baskischen Restaurant mit Cidre Ausschank auf dem Programm. In typischen Cidre Restaurants stehen sehr große Holzfässer, aus denen der Gast während des Essens so viel Cidre wie er möchte zapfen kann. Wenn jemand im Lokal Txotx ruft, ist das der Aufruf sich wieder einmal einen Cidre zu zapfen. Der Cidre schießt dann aus dem Hahn des Holzfasses und muss so nah am Boden wie möglich aufgefangen werden. Damit ergeben sich mehrere Meter in denen der Cidre durch die Luft schießt. Wer hier sein Glas nicht richtig positioniert, umgibt sich sehr schnell mit einer Cidre Aura.
Am Samstag gab es kein festes Rahmenprogramm und so konnte jeder selbst entscheiden, was ihn am meisten in der Region interessiert. Eine größere Gruppe hat die Chance genutzt um mit einem gecharterten Bus einen Ausflug nach Bilbao zu machen. Nach der Ankunft in Bilbao wurde die Stadt zunächst von einem vor der Stadt liegen Hügel von oben bewundert. Bilbao war eigentlich eine sehr unschöne Stadt mit bis ins Stadtzentrum hineinreichendes Stahlindustrie bzw. einer Großwerft. Im Rahmen der Globalisierung ging die Werft verloren und die Stadt hat eine intensive Umstrukturierung beschlossen. Durch die Finanzierung mit rein baskischen Geldgebern wurde u.A. das Guggenheim Museum und viele andere Projekte in die Stadt gelotst. Der Tourismus hat dann sehr schnell enorm zugewonnen und spätestens seit dem James Bond Film „Die Welt ist nicht genug“ kennen viele Menschen weltweit Bilbao.
Nach der Besichtigung der Skyline ging es mit einer Schienenbergbahn ins Zentrum der Stadt. Dort wurde als erstes das Guggenheim Museum und die Parkanlagen im Umfeld besichtigt. Dort konnte auch direkt das Handwerk von GROßE Mitglied Karl-Heinz Schmäke bewundert werden.
Im Laufe des Tages wurde Bilbao intensiv besichtigt und mit einem sehr schönen Mittagessen aus Pintxos in der Markthalle abgeschloßen. Im Anschluß daran wurde die Rückfahrt angetreten. Kurz vor San Sebastián stand noch die Besichtigung des kleinen Fischerortes Getaria an. Der Ort ist für seine sehr guten Fisch- und Fleischrestaurants bekannt. In die Fassaden der Restaurants wurde große Grills integriert, so daß jeder vorbeilaufender Passant sehr schnell großen Appetit entwickelt.
Am Abend war es wieder so weit und das traditionelle Highlight der Gesellschaftsreise in Form einer Dinner Einladung durch unseren Protektor Wulff Aengevelt fand in einem sehr schönen baskischen Restaurant statt. Das Ambiente, Essen und Service waren erneut auf einem äußerst hohen Niveau. So konnte die GROßE einen wunderschönen gemeinsamen Abend verbringen, bevor am Folgetag schon wieder die Rückreise anzutreten war.
Leider wurde der Abend durch die Aussicht auf unsere Rückreise getrübt. Eurowings hatte unseren Direktflug nach Düsseldorf um die Mittagszeit aufgehoben und stattdessen einen 7.30 Uhr Flug mit Stop-Over in Frankfurt geplant. Dies bedeutete aufgrund des Bus Shuttles nach Bilbao ein Ende der Nacht für 2.30 Uhr. Ein Teil der Gruppe hat sich für 2,5h ins Hotel begeben, während der andere Teil die zahlreichen Bars in San Sebastián bis zur Abfahrt genutzt hat.