Chronik
Die Große Karnevalsgesellschaft von 1890 besitzt eine sehr lange und stolze Historie. Sie ist einer der ältesten Karnevalsvereine in Düsseldorf. 2011 konnte die GROßE das bemerkenswerte karnevalistisches Jubiläum von 11 x 11 Jahren feiern.
1833
Die erste Erwähnung der Karnevals in Düsseldorf lässt sich 1833 finden. Nach einem Maskenspiel auf dem Burgplatz wurde abends, wie es heißt, die „Verlobung des Hanswursten unter Helau und Habuh mit Anna Dorothea Petronella Weichbusen“ gefeiert.
5. Februar 1890
Nur 12 Tage vor Rosenmontag gründeten einige karnevalbegeisterte Männer im Caffee Coenenberg an der Bolkerstraße 18 die Karnevalsgesellschaft Caffepöttche.
1895
Ein Foto der Gründer der Karnevalsgesellschaft Caffepöttche wurde erstellt. Man erkennt auf dem Foto zwei unterschiedliche Orden. Zum einen den Gründungsorden von 1890 mit einer Jugendstil Kaffeekanne, die von einem runden Rahmen eingefasst wird. Am unteren Ende des Ordens hängt der Caffepöttche. Zum anderen erkennt man den Orden von 1895 mit einem Narren, der einen anderen Narren auf den Schultern trägt.
1896
Es erfolgte die Änderung der Schreibweise in Kaffepöttche.
1898
Bereits 8 Jahre nach der Gründung wurde der Vereinsnamen in Große Karnevalsgesellschaft 1890 Düsseldorf e.V. geändert und bis heute so beibehalten.
Ende des 19. Jahrhunderts
Hier begann die große Erfolgsstory der GROßE. Schon kurz vor der Jahrhundertwende konnte man die Sitzungen und Bälle in den Kaisersaal der Tonhalle verlegen.
Anfang des 20. Jahrhunderts
Im neuen Jahrhundert nahm die GROßE unter ihrem überragenden Präsidenten Peter Enners einen gewaltigen Aufschwung. Die besten Redner und bekanntesten Orchester traten in der Tonhalle bei der GROßE auf. Ihre Sitzungen und Bälle waren die Glanzpunkte im Düsseldorfer Karneval.
1910
Im Jahr 1909 hat die GROßE begonnen eine Damen-Sitzung zu veranstalten. Die 2. Damen Sitzung fand am 9. Januar 1910 Abends um 8.11 Uhr Kaisersaal der Städtischen Tonhalle statt. Zu dieser Sitzung existiert noch ein Original Liederbuch. In diesem Liederbuch geben u.A. die lokalen Werbeanzeigen einen spannenden Überblick über die Bedürfnisse am Anfang des 20. Jahrhunderts.
1914
Während die Stadt Düsseldorf enorm wächst und man erwartet, dass bereits in einigen Jahrzehnten über eine Million Bürger in Düsseldorf leben, erfolgt am 1.9.1914 der Beginn des 1. Weltkrieges. Damit fand der rheinische Karnevalsbrauch und die weitere Stadtentwicklung erst einmal ein jähes Ende.
1910
Im Jahr 1909 hat die GROßE begonnen eine Damen-Sitzung zu veranstalten. Die 2. Damen Sitzung fand am 9. Januar 1910 Abends um 8.11 Uhr Kaisersaal der Städtischen Tonhalle statt. Zu dieser Sitzung existiert noch ein Original Liederbuch. In diesem Liederbuch geben u.A. die lokalen Werbeanzeigen einen spannenden Überblick über die Bedürfnisse am Anfang des 20. Jahrhunderts.
1914
Während die Stadt Düsseldorf enorm wächst und man erwartet, dass bereits in einigen Jahrzehnten über eine Million Bürger in Düsseldorf leben, erfolgt am 1.9.1914 der Beginn des 1. Weltkrieges. Damit fand der rheinische Karnevalsbrauch und die weitere Stadtentwicklung erst einmal ein jähes Ende.
1915 bis 1924
Der längste Verzicht auf das närrische Treiben wurde durch den 1. Weltkrieg und die anschließende Besetzung des Rheinlandes durch britische und französische Truppen ausgelöst.
1920
Nach Kriegsende veranstaltete man unter dem Pseudonym „Gesellschaft Düsselfreunde“ am Karnevalssonntag 1920 in der Tonhalle einen großen Ball. Weitere Veranstaltungen wurden verboten.
1922
1922 wurde Eduard Czwoydzinski zum Präsidenten ernannt. Bereits Rosenmontag 1923 hielt die GROßE unter seiner Pritschenführung eine kleine Sitzung ab.
1925
Wiederbeginn des Karnevals nach dem 1. Weltkrieg. Die erste offizielle Nachkriegssitzung veranstaltete die Gesellschaft unter dem Präsidenten Eduard Czwoydzinski am 25. Januar 1925 im Kaisersaal der städtischen Tonhalle.
1927
Am 20. Februar 1927 fand die Rundfunkübertragung einer GROßE Sitzung auf allen deutschen Sendern statt. Dies war die erste Übertragung dieser Art.
1928
Nach Aufhebung der Besetzung des Rheinlandes zum Jahresende 1927/28 fanden sich die Karnevalisten zusammen, um ihr Fest wieder aufleben zu lassen. Czwoydzinski war es auch, der sich maßgeblich für die Durchführung des ersten Rosenmontagzuges nach dem Krieg einsetzte.
1929
Im Jahr 1929 führte die GROßE bereits insgesamt 11 Veranstaltungen durch.
1935
Aus dem Jahr 1935 blieben zwei ausgesprochen gut fotografierte Bilder vom Rosenmontagswagen der GROßE erhalten. Die Bilder wurden vermutlich von einem professionellen Fotografen erstellt, da er die Tiefenschärfe sehr gut beherrscht hat. Wie man gut erkennen kann, wurden zu der Zeit noch die Wagen von Pferden gezogen.
1939 bis 1949
Verzicht auf das närrische Treiben durch den 2. Weltkrieg.
1943
Im Juni 1943 wurde die Tonhalle durch einen Bombenangriff zerstört. Im November 1943 gingen das Archiv und der gesamte Kostümfundus der GROßE durch Brandbomben verloren.
Kaisersaal der Tonhalle Düsseldorf
November 1945
Es wurde nach Ende des 2. Weltkriegs in kleineren Sitzungen wieder der Auftakt der fünften Jahreszeit gefeiert. An einen Rosenmontagszug war noch nicht zu denken. Jedoch gab es bereits wieder ein Prinzenpaar.
1946
Es fanden nun wieder die ersten karnevalistischen Veranstaltungen im Haus der Stände in der Flingerstraße und im Europa-Palast statt. In den Jahren 1948, 1949 und 1950 fanden die Veranstaltungen meistens im Cafe Peter in der Graf-Adolf-Straße unter dem Präsidium von Willy Busch und Jupp Schäfers statt. Hier kam auch Walter Thierbach zur Gesellschaft, der am 28.01.1950 erstmals eine Sitzung präsidierte. Er war kurz vorher zum Präsidenten gewählt worden.
1949
Wiederbeginn des Karnevals nach dem 2. Weltkrieg mit großem Rosenmontagszug. Nach zehn Jahren erzwungener Karnevalsabstinenz von 1939-1949 erfreuten sich die Bürger und Karnevalisten wieder an dem rheinischen Karneval
Die Nachkriegsgeschichte der GROßE ist eng mit der Rheinhalle verbunden. Der erste Kostümball fand bereits 1949 in der notdürftig hergerichteten Halle statt, die erste Sitzung 1950. Da war Improvisationstalent gefragt. Walter Thierbach verstand es, durch seinen Humor und seine Schlagfertigkeit die Sitzungen bestens im Sinne der GROßE zu gestalten. Das Publikum war begeistert.
1956
1956 wählte die Gesellschaft Hermann Raths zum 1. Vorsitzenden.
Legendär waren die jährlichen Freundschaftsbesuche der Prinzengarde aus Köln unter Thomas Liessen. Entgegen anderslautenden Vorurteilen bestehen zwischen den Karnevalsfreunden in Düsseldorf und Köln keine grundsätzlichen Berührungsängste. Zu Höhepunkten dieser Zeit zählten ebenfalls die Besuche von Jacques Königstein mit dem Aachener Karnevalsverein von 1859.
1964
Eine schwere Erkrankung zwang Walter Thierbach 1964 sein Amt als Präsident der GROßE niederzulegen. Als seinen Nachfolger wählten die Mitglieder Hermann Raths zum neuen Präsidenten.
Die folgenden Jahre unter Hermann Raths waren eine große Erfolgsgeschichte für die GROßE. Sie setzte Akzente und Glanzpunkte besonderer Art im Düsseldorfer Karneval und begeisterte ihr Publikum mit geistreichen und humorvollen Programmen. Ihre Bälle waren gesellschaftliche Höhepunkte, wo bekannte Orchester und Bands ein großes Publikum unterhielten.
1975
Im Jahr 1975 musste die GROßE nach 25 Jahren von der Rheinhalle Abschied nehmen und ihre Veranstaltungen in die Stadthalle an der Fischerstraße verlegen. Diese war leider kein vollwertiger Ersatz. Trotzdem gelangen hervorragende Veranstaltungen, z.B. die großen Bälle mit der Erfolgskapelle James Last in den Jahren 1979 und 1980.
Im Oktober des gleichen Jahres „tingelte“ die „Große“ auf Einladung der mit uns seit langen Jahren befreundeten Gesellschaft Rot-Weiß-Johannesburg nach Südafrika. Im „Gepäck“ brachte die GROßE noch zwei Büttenredner, das Hammer Fanfaren-Corps und die Polizeikapelle Düsseldorf mit. Auf allen Stationen gaben unsere Musiker umjubelte Konzerte. Höhepunkte waren die beiden Sitzungen – gemeinsam mit unseren Gastgebern – in Pretoria und Johannisburg sowie der Empfang beim Staatspräsidenten.
Der verdiente „alte“ Präsident der Gesellschaft, Hermann Raths, übergab 1975 die Pritsche an seinen Sohn Hermann Josef Raths. Damit wurde ein Generationenwechsel vollzogen. Die Gesellschaft hatte einen neuen Präsidenten!
1979
1979 gelang Hermann Josef Raths etwas äußerst Einzigartiges. Ihm ist gelungen James Last (* 17. April 1929 in Bremen; † 9. Juni 2015 in West Palm Beach, Florida) als weltbekannten Bandleader, Komponist, Arrangeur und Musikproduzent für den Kostümball der GROßE zu gewinnen.
James Last prägte mit seinem 40-köpfigen Orchester den zur Stilrichtung des Easy Listening gehörenden Happy Sound die deutsche Musikgeschichte. Er hatte ab 1965 fast zwei Jahrzehnte lang einen so großen Erfolg, dass das Schallplattenlabel Polydor Deutschland zeitweise nahezu 30 Prozent der Schallplattenverkäufe mit James Last erwirtschaftete.
Dieser überaus erfolgreiche James Last konnte nun 1979 für einen Auftritt bei der GROßE gewonnen werden. Das war eine Sensation im Düsseldorfer Karneval.
1981
Nach dem Auftritt von James Last, gelang der GROßE 1981 mit Kai Warner (* 27. Oktober 1926 in Bremen; † 9. Juli 1982 in Hamburg) der nächste große Coup. Kai Warner war ein deutscher Orchesterleiter, Produzent, Arrangeur und Komponist. Beim Kostümball der 3000 in der Stadthalle war er am 28. Februar 1981 zusammen mit seinem Orchester der Star des Abends.
1990
Die GROßE feiert 100jähriges Jubiläum und läßt zu diesem Anlaß ein prächtiges Foto der Mitglieder in der Duisburger Oper erstellen.
1994
Das Gastspiel an der Fischerstraße dauerte noch bis 1994, dann musste die GROßE wieder ihren Standort wechseln und zog in die neue Stadthalle an der Messe ein. Auch am neuen Ort blieb die GROßE ihrem Anspruch treu, erstklassige Veranstaltungen, Sitzungen wie auch Bälle zu bieten. Leider waren die Verkehrsanbindungen nicht optimal.
2003
Im Jahr 2003 verlegte die GROßE ihre Veranstaltungen in den Rheinlandsaal des Hilton Hotels.
2005
In der Session 2005 übergab Hermann Josef Raths das Amt des Präsidenten an seinen Sohn Oliver. Es war ihm gelungen, die Veranstaltungen dem sich ändernden Zeitgeschmack anzupassen, ohne dass Schwung und Narretei verloren gingen. Wer erinnert sich nicht noch an seine Zwiegespräche mit Hans Süper und dem „Ei“, dem Colonia Duett aus Köln! Die Mitglieder wählten Hermann Josef Raths im selben Jahr zum Ehrenpräsidenten.
Nun ist es Oliver Raths, der in alter Familientradition – aber auch mit neuen Ideen das närrische Zepter erfolgreich schwingt.
2011
Im Jahre 2011 wurden bei der Jahreshauptversammlung die Weichen für die Zukunft gestellt. In Verbindung mit einem „aufgefrischten“ Vorstand wurde der 1. Vorsitzende quasi zweimal gewählt! Hermann Josef Raths bis Mai 2012 und als sein Nachfolger sein Sohn Marc Raths, ab Mai 2012.
Seit der Session 2011 gibt es eine gravierende Veränderung im Programm. Die Jeck om Deck Party am Karnevalssamstag wurde in das Ufer 8 verlegt. Die Veranstaltung hat dort ist bereits eine feste Institution im Düsseldorfer Karneval geworden. Jeck om Deck ist eine entspannte Karnevalsparty, bei der es nicht ganz so gedrängt ist wie bei Weiber om Deck an Altweiber.
Hinzugekommen ist mit Weiber om Deck auch eine weitere Veranstaltung am Altweiber-Donnerstag. Sie findet ebenfalls im Ufer 8 am Rheinufer der Düsseldorfer Altstadt statt.
2017
Nicht vergessen werden darf auch, dass bereits fünf Karnevalsprinzen aus den Reihen der GROßE hervorgegangen sind: Rudi Höhe (1985), Peter Kreutzer (1989), Klaus Dunaiski (1991 und 1992), Christian Feldbinder (1997) und Peter König (2001). Der 6. Karnevalsprinz wird in der Session 2017/2018 Carsten Gossmann mit seiner Venetia Yvonne Stegel.